Zitate & Chronik zum Frauenwahlrecht

Auf dieser Seite haben wir Zitate damaliger Politikerinnen zusammengestellt sowie eine Chronik der Arbeit des KDFB in Bezug auf das Frauenwahlrecht.

Starke Stimmen – Zitate damaliger Politikerinnen

Anhand ausgewählter Zitate lassen wir Politikerinnen der ersten Stunde hier zu Wort kommen.

Elly Heuss-Knapp

(Foto: Familienarchiv Heuss, Basel)

…rückblickend über die Tage vom 9. November 1918 bis zum 09. Januar 1919: Wir gründeten eine Art Fabrik für die Herstellung von Flugblättern. In einer Fiebernacht schrieb ich, ohne Licht zu machen, zwölf Verse, die später auf allen deutschen Litfaßsäulen standen. Einer der ersten Briefe, die ich diktierte, ging an alle Witzblätter und enthielt die Bitte, bis zum 19. Januar keine Witze über das Frauenstimmrecht zu machen. Diese Bitte wurde erfüllt. (…) Es gelang uns, überall mit dem Wort hinzudringen: Wählet und werbt für die Wahl.

Marie-Elisabeth Lüders

an Helene Weber zum 80. Geburtstag 1961: Meine liebe Helene Weber – Mitstreiterin und Siegerin!… Sie wissen so gut wie ich, was wir zusammen mit Louise Schroeder, Christine Teusch, Gertrud Bäumer und manch anderer erreicht haben, weil wir trotz aller Verschiedenheit in unserer Auffassung, im Zie zusammengehalten und dieses dann erreicht haben. Mögen die Frauen nach uns alle politischen Kleinigkeiten soweit zurückstellen, um der Gesamtheit zu dienen. In herzlichem Gedenken bin ich Ihre Kollegin.

Marie Zettler

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe.

Hedwig Dransfeld

(Foto: KDFB e.V.)
Wir wollen von unserer Macht Gebrauch machen, wie es der Würde deutscher Frauen entspricht
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Helene Weber

(Foto: KDFB e.V.)

Welch wunderbarer Schwung und leidenschaftliche Hingabe formte die erste politische Begeisterung der Frau für die Arbeit der Nationalversammlung und für die Teilnahme an allen Arbeiten in Weimar! Wir haben damals ein plötzliches starkes Erwachen der Frau für das Schicksal Deutschlands und für die Mitverantwortung an dem Neubau der Republik überall gespürt. Ob die Versammlungen fast gesprengt wurden, ob man mit Lebensgefahr von einem Ort zum anderen reiste, das alles war leicht, wenn man an das große Ziel und die Not der Stunde dachte.

Helene Weber

(Foto: KDFB e.V.)

Der reine Männerstaat ist das Verderben der Völker.

Marie Juchacz

in der Nationalversammlung am 19. Februar 1919: Der politische Kampf, der immer bestehen bleiben wird, wird sich nun in anderen Formen abspielen. Innerhalb des durch Weltanschauung und selbstgewählte Parteigruppierung gezogenen Rahmens haben wir Frauen nunmehr Gelegenheit, unsere Kräfte auswirken zu lassen.

Hintergrundinformationen

Die Oktober-Ausgabe unserer Zeitschrift "KDFB Engagiert - Die Christliche Frau" beschäftigte sich bereits mit dem Thema "100 Jahre Frauenwahlrecht". Der Artikel "Schwerpunkt Wahl", verfasst von Gabriele Klöckner, befasst sich zum einen mit der geschichtlichen Entwicklung des Frauenwahlrechts als auch mit den heutigen Möglichkeiten politischer Teilhabe von Frauen in der Gesellschaft.

Frauenwahlrecht und der KDFB - Eine Chronik über die Verbandsarbeit in Bezug auf das Frauenwahlrecht

Wie der KDFB sich für die politische Partizipation von Frauen stark machte, zeigen ausgewählte Stationen:

 

- 1903 -

Gründung des „Katholischen Frauenbundes" in Köln – heute als Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) bekannt. Die Gründerinnen wollten „zum Dienst an Kirche und Volk“ arbeiten und sahen Frauen „in Familie, Beruf und öffentlichem Leben“ in der Verantwortung. Wichtigstes Ziel war damals zunächst die Frauenbildung.

 

- 1911 -

Acht Jahre vor der Gesetzesverabschiedung zum Frauenwahlrecht beginnt der Frauenbund mit Kursen zur staatsbürgerlichen Bildung. In der Wahlrechtsfrage bleibt der Frauenbund bis 1918 offiziell neutral, mit Rücksicht auf Vorbehalte in kirchlichen Kreisen und z.T. auch in eigenen Reihen.

 

- 1912 -

Hedwig Dransfeld wird Präsidentin des Frauenbundes (bis zu ihrem Tod 1924). Sie macht sich später persönlich für das Frauenwahlrecht stark und wird selbst Abgeordnete in Nationalversammlung und Reichstag.

 

- 1916 -

Die Generalversammlung des Verbandes findet in diesem vom Krieg geprägten Jahr im Berliner Reichstag statt und setzt sich ein politisches Thema: „Die Frau als Mitgestalterin im neuen Deutschland“

 

- 1918 -

Oktober: Der Frauenbund nimmt Kontakt zur Zentrumspartei auf, um die politische Aktivierung der katholischen Frauen voranzubringen.

November: Nach Einführung des Frauenwahlrechts verstärkt der Frauenbund seine politische Bildungsarbeit für Frauen und gewinnt zahlreiche neue Mitglieder. Er lädt weitere katholische Frauenorganisationen ein, um gemeinsam weite Kreise von Katholikinnen zur Stimmabgabe bei den kommenden Wahlen zu bewegen.

 

- 1919 -

Mehrere Mitglieder des Frauenbunds stellen sich zur Wahl. Sechs von Ihnen ziehen als Abgeordnete in die Nationalversammlung ein und arbeiten die demokratische Verfassung mit aus.

 

Weitere Informationen zur Geschichte des KDFB e.V. oder besuchen Sie die Homepage des Bundesverbandes des KDFB e.V. unter:  www.frauenbund.de 

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